Die Geschichte von Taunusstein Seitzenhahn

Seitzenhahn – moderner und aufstrebender Stadtteil

Bis ins 20. Jahrhundert war Seitzenhahn eine unbedeutende Siedlung mit wenigen Familien. Wie andere an der Aar gelegene Dörfer wird der Ort zum ersten Mal im 13. Jahrhundert in den geschichtlichen Quellen erwähnt. Dem „Hain des Sigizo“ ist der bis heute genutzte Namen zu verdanken. Heimatforscher nehmen an, dass die Sippe des Sigizo die ersten Siedler auf dieser Anhöhe waren.

Als die Bürger von Seitzenhahn 1756 verlangten, kriegsfähige Männer zu stellen, leistete das Dorf den kleinsten Beitrag im Wehener Grund: Nur fünf Mann, bewaffnet mit Büchsen und vier mit Spießen, traten zum Kriegsdienst an. Kein Wunder: Laut einer Volkszählung gab es in Seitzenhahn in dieser Zeit nur neun Familien.

Strenge Winter, Missernten und damit verbundene Hungersnöte behinderten ständig die Entwicklung des Dorfes. Auch kriegerische Auseinandersetzungen hinterließen in Seitzenhahn wiederholt ihre Spuren. Im Dreißigjährigen Krieg war die Schanze bei Seitzenhahn ein begehrtes strategisches Objekt. Wer die Schanze hielt, konnte die Wege an den Rhein, zur Lahn und in den Wehener Grund kontrollieren.

Über die historische Entwicklung Seitzenhahns nach diesem Glaubenskrieg ist wenig bekannt. Statistische Daten sind aus dem Jahre 1746 überliefert. Eine erneute Volkszählung ergab, dass Seitzenhahn zwölf Häuser, 396 Morgen Ackerland und Wiesen sowie 266 Stück Vieh umfasst.

Im Jahre 1971 war Seitzenhahn die erste Gemeinde an der Oberen Aar, die den Gebietsänderungs- und Auseinandersetzungsvertrag (Grundlage für den Zusammenschluss zur Stadt Taunusstein) zustimmte. Es gab auch hier Gegner der geplanten Fusion, doch die Mehrzahl der politisch Verantwortlichen machte Schluss altmodischen Denkansätzen und argumentierte: „Wir können nur gewinnen, aber nichts verlieren“. Damit sollten sie völlig Recht behalten.

Aus der vormals kleinen Landgemeinde mit sehr begrenzten Entwicklungschancen entwickelte sich ein moderner und aufstrebender Stadtteil Taunussteins. Mancher Großstädter hat den Reiz der neuen Wohngebiete erkannt und hier sein Eigenheim errichtet, die Einwohnerzahl kletterte immer weiter auf mittlerweile gut 1300 Bewohner.

Zur Attraktivität dieses „Höhen-Stadtteils“ tragen sicher auch die Bemühungen der Seitzenhahner bei, ihren Ort für Erholungssuchende und Urlauber interessant zu machen. Auch wenn keine übertriebenen Erwartungen in den Fremdenverkehr gesetzt werden dürfen, wird Seitzenhahn auch in Zukunft seine Rolle als liebenswerter und gastfreundlicher Erholungsort spielen.