Die Geschichte von Taunusstein Orlen

Orlen – Viel Wald, viel Kultur

Im Jahre 1237 wurde Orlen das erste Mal urkundlich erwähnt und trotzdem ist die Gemarkung um Orlen geschichtsträchtig wie kaum eine andere. In den heutigen Walddistrikten Altenburg und Zugmantel lag in der Römerzeit das Kastell Zugmantel mit seiner Niederlassung. Umfangreiche Ausgrabungen brachten zahlreiche Funde der Römerzeit zutage, die auf der Saalburg bei Bad Homburg v.d.H. und im Museum in Wiesbaden aufbewahrt werden.

1778 bis 1780 bauten Ansiedler die alte Hühnerstraße zur Landstraße aus. Dabei brachen sie die Mauerreste des alten Römerkastells heraus und verarbeiteten diese in der Straßendecke. Wer heute mit schnellen Autos über diese Straße fährt, merkt von diesen Umbaumaßnahmen rein gar nichts!

Die Nachbildung des römischen Wachturms und rekonstruierte Teile des Limes, der alten römisch-germanischen Grenzlinie, erzählen dem Spaziergänger von Ursprung und Geschichte Orlens. Auch viele Straßennamen im heutigen modernen Orlen erinnern an diese Zeit.

Orlen war dank seines beträchtlichen Waldbesitzes eine reiche Gemeinde. Bereits 1903 erfreute man sich an einer Wasserleitung, 1920 erfolgte der Anschluß an die elektrische Stromversorgung. Die Gemeinde verfügte sogar über eine zweiklassige Schule und konnte trotzdem lange auf das Erheben von Wassergeld und Steuern verzichten.

Mit dem jährlichen Überschuss aus der Feld und Waldverpachtung war man nach dem ersten Weltkrieg sogar in der Lage, ein Gemeindezentrum in Form einer modernen Halle zu bauen, die noch heute allen Anforderungen standhält. Bei der Einweihung sprach Erna Roth den Festprolog. Bürgermeister Enders erhielt vom Architekten den Schlüssel zur Halle und die Orlener Sänger sangen unter der Leitung des unvergessenen Chormeisters Ludwig Gerhardt Beethovens gewaltigen Chor „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“.

Nach dem zweiten Weltkrieg siedelten sich interessante Gewerbebetriebe in Orlen an und neue Baugebiete veränderten das alte Dorf. Was blieb, ist die gute Gemeinschaft und die Tradition des Orlener Marktes.

Die Einwohnerzahl von Orlen hat sich seit der Hallenweihe im Jahre 1928 mehr als verdoppelt. Heute wohnen hier rund 1200 Bürger, die inzwischen von neu gebauten Einrichtungen profitieren: Ein Gemeinschaftsraum (für Senioren Zusammenkünfte, Familienfeiern u. a.) und ein Kindergarten mit 30 Plätzen im ehemaligen Schulgebäude. Für die Jugend gibt es einen Jugendtreff im Kellergeschoß der Stadthalle und ein modernes Clubhaus auf dem Sportplatz am Zugmantel.

Die der Tradition zwar verbundenen neuen, aber offenen Orlener werden gewiss dafür sorgen, dass die Entwicklung ihres Stadtteils nicht stehen bleibt.